Modul 4: Das Trauma in der Therapie
Trauma ist Biologie
Trauma
"ist ein vitales Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit Gefühlen von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis bewirkt.“ (Gottfried Fischer, Peter Riedesser: Lehrbuch der Psychotraumatologie 2009, S. 84)
Aus der Wissenschaft
ist bekannt, dass ein Trauma Auswirkungen auf den (archaischen) Teil des Gehirns hat, der für das Überleben zuständig ist. Weil das Gehirn sich re-organisiert, um mit der Gefahr fertig zu werden, wird die neuronale Schaltung verändert, die automatischen Signale für Gefahr werden gestört. In der Folge verhält sich das Individuum verstört: entweder entsteht ein „Hyperarrousel“ (dauerhafte Übererregung, Unfähigkeit zur Entspannung), oder die Reaktion ist benommen, gefühllos bis zur Erstarrung („Totstellreflex“),. Das Ergebnis ist das Verhalten eines verängstigten Tieres. „Mit Vernunft kommen wir da nicht raus.“ (Bessel van der Kolk, „Der Körper als Speicher unserer Erfahrungen“).
Trauma in der Therapie
Symptomatik
Die Überforderung der psychischen Verarbeitungskapazität bei Traumatisierung führt zu Notreaktionen, die uns in Form von Symptomen begegnen, wie einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) oder diverser Traumafolgestörungen:
- Angststörungen
- Emotionale Instabilität (Strukturelle Störung) Impulsiver Typ, Borderline-Typ
- Zwangsstörung
- Depressive Störung
- Dissoziative Störung
- Persönlichkeitsstörungen (Abhängige-, ängstlich-vermeidende, anhaltende komplexe) u.m.
Abgespaltenes Trauma
Sehr häufig sind vorgenannte psychische Störungen Ausdruck eines abgespaltenen Traumas, d.h. die Ursache für die Störung ist dem Klienten/ Patienten nicht bewusst. Die Verdrängung ins Unbewusste geschieht als Schutzmodus wegen unzureichender Bewältigungsstrategien.
Die Gefahr- insbesondere bei aufdeckenden Verfahren in der Therapie - ist das Bewusst-Werden des Traumas und daraus folgender akuter Symptomatik (Flashback, Retraumatisierung).
Die Rückerinnerung ist verbunden mit einem hypnotischen Bewusstseinszustand, somit kann jede Entspannung / Hypnose Zugang schaffen zu abgespaltenen Traumata mit entsprechend folgender Symptomatik.
Therapeutisches Handwerkszeug
Das akute Trauma
kann sowohl eine gegenwärtige akute Belastungsreaktion (Unfall, Gewalt, Übergriff) sein als auch eine Retraumatisierung durch plötzliches Wiedererinnern oder häufig auftauchende Flashbacks einer vergangenen Traumatisierung. Dies führt zu hoch akuten psychischen Ausnahmezuständen, denen der Therapeut mit entsprechenden Interventionen begegnen muss.
Die chronische Traumatisierung wird in 3 Phasen behandelt:
- Stabilisierungsphase:
Sie ist die Basis der Traumatherapie und die wichtigste Phase. Sie braucht häufig die längste Zeit der gesamten Traumatherapie. In dieser Phase lernen die betroffenen Menschen mit Hilfe unterschiedlicher Techniken mit überflutenden Traumabildern, mit Ängsten, Alpträumen, Selbstverletzungen und suizidalen Impulsen umzugehen. Speziell hierfür entwickelte Techniken sowie das Erlernen von Entspannungsübungen sind hilfreich. In Einzelfällen ist eine medikamentöse Unterstützung sinnvoll. - Trauma-Aufarbeitungsphase:
Es erfolgt eine gezielte Traumakonfrontation zur Verarbeitung der belastenden Ereignisse und ihrer Folgen. - Integrationsphase:
In dieser Phase geht es um die Akzeptanz der nicht mehr rückgängig zu machenden Erlebnisse, Aufbau neuer Lebensperspektiven und Rückfallvorbeugung.
Für wen empfehlen wir dieses Modul?
Modul 4 richtet sich an:- Gesundheitspraktiker, die mit Entspannungsverfahren arbeiten
- Pädagogen, Sozialarbeiter
- alle therapeutischen Berufe
- Hebammen und Entbindungspflegeberufe
Welche Qualifikation erwirbt man mit diesem Modul?
Die Ausbildung versetzt Sie in die Lage- unbewusste Traumata zu erahnen und zu erkennen,
- akuten Belastungssituationen mit entsprechender Intervention zu begegnen,
- Stabilisierungsarbeit mit chronisch traumatisierten Personen durchzuführen,
- im Zusammenhang mit entsprechendem Therapieverfahren (z.B. psychodynamische Hypnose) Traumakonfrontation durchzuführen und -Integration zu erreichen
Seminarinhalte
Seminar 4.1.: Trauma und Hypnose 1 - Grundlagen
Trauma
- Traumaformen, Erscheinungsbilder
- Diagnosekriterien
Entstehung Posttraumatischer Belastungsstörungen
- Physiologie der PTBS-Entstehung
- Psychologie der PTBS-Entstehung
- Dissoziation
Therapie bei Traumatisierung
- Grundsätze
- Entwicklung und Verhalten nach Traumatisierung
- Strukturelle Störung
Traumafolgestörung
- Symptome und Diagnosen
- Strukturelemente der Therapie
- Spezifisches im Behandlungsprozess
Seminar 4.2.: Trauma und Hypnose 2 - Akutes Trauma
Trauma
- Traumaformen, Erscheinungsbilder
- Diagnosekriterien
Formen akuter Belastung
- Akute Belastungsreaktion
- Intrusion und Flashback
- Panikstörung
Notfallinterventionen
- Rapport-Herstellung bei Dissoziation
- Containerübung, Bildschirmübung
- Zähl-Intervention nach Dolan
Interventionen bei Angst
- EMDR
- Atemübung
- Distanzierung (Bühnentechnik)
Seminar 4.3.: Trauma und Hypnose 3 - Chronische Traumatisierung
Störungsbilder
- PTBS- Diagnosekriterien
- Intrusion und Flashback
Traumafolgestörungen
- Emotional instabil
- Andauernde Persönlichkeitsstörung
Neuronale Befunde
Neurofeedback
Therapie
- Therapeutisches Ziel
- Grundsätze der Therapie traumatisierter Patienten
- Stabilisierungsprogramm
- Interventionen bei Konfrontation
Online-Teilnahme an Modul 4
Es besteht die Möglichkeit, bei Modul 4 online über Moodle an der Präsenz-Ausbildung in Saarbrücken teilzunehmen.
Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.
Die Termine und Kosten sind identisch zu denen der Präsenz-Teilnahme.
Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.
Die Termine und Kosten sind identisch zu denen der Präsenz-Teilnahme.
Termine Modul 4 Das Trauma in der Therapie 2021 in Saarbrücken
- 10./11. 07. 2021 - Seminar 4.1: Grundlagen
- 23./24. 10. 2021 - Seminar 4.2: Akutes Trauma
- Januar 2022 - Seminar 4.3: Chronische Traumatisierung
Anmeldung und Kosten Saarbrücken
Umfang:3 Wochenendseminare
Seminarzeiten:
Samstag und Sonntag von 9 bis 17 Uhr
Seminarort:
Mercurius Heilpraktikerschule Saarbrücken, Eisenbahnstraße 58, 66117 Saarbrücken
Anmeldung: Mercurius Heilpraktikerschule Saarbrücken, Anmeldeformular als PDF hier Kosten:
pro Wochenende 215 Euro, bei Komplettzahlung vor Kursbeginn 620 Euro
Termine Modul 4 Das Trauma in der Therapie 2021 in Mannheim
Solange Modul 4 in Mannheim nicht stattfindet, besteht die Möglichkeit, online über Moodle an der Ausbildung in Saarbrücken teilzunehmen.
Zugang zu Moodle
Anmeldung und Kosten Mannheim
Umfang:3 Wochenendseminare
Seminarzeiten:
Samstag und Sonntag von 9 bis 17 Uhr
Seminarort:
Praxis Sälzler, R6/Nr.7, 68161 Mannheim
Anmeldung: Mercurius Heilpraktikerschule Saarbrücken, Anmeldeformular als PDF hier Kosten:
pro Wochenende 215 Euro, bei Komplettzahlung vor Kursbeginn 620 Euro
Kontakt
Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Inhaltliche Fragen zur Ausbildung:Dipl.Psych. Andrea Wernicke, Ausbildungsleitung. Tel. 06375 466, Fax 06375 993388, email: andrea.wernicke@gmx.de Organisatorische Fragen/Anmeldung:
Heidemarie Gerstner, Schulleitung. Tel. 0681 9256680, Fax 0681 9256682, email: info@mercurius-hp.de, www.mercurius-hp.de, Anmeldeformular als PDF hier

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Innenhof Praxis Sälzler Mannheim